Vier Schulen aus Rhein-Main-Taunus erhalten Gütesiegel Berufs- und Studienorientierung
Zum ersten Mal hat die John-F.-Kennedy-Schule aus Bad Vilbel das Gütesiegel für ihre herausragende Berufsorientierung erhalten. Die Erich-Kästner-Schule aus Oberursel freut sich über ihre erste Rezertifizierung und das Kaiserin-Friedrich-Gymnasium aus Bad Homburg über die zweite Rezertifizierung. Die Sophie-Scholl-Schule aus Flörsheim ist bereits zum dritten Mal rezertifiziert worden.
Im Rahmen einer Feier im Haus der Wirtschaft Südhessen in Darmstadt hat Kultusminister Prof. Dr. R. Alexander Lorz gemeinsam mit Désirée Derin-Holzapfel (Vizepräsidentin der Vereinigung der hessischen Unternehmerverbände und Sprecherin von SCHULEWIRTSCHAFT Hessen) den Vertreterinnen und Vertretern von 30 Schulen das Gütesiegel Berufs- und Studienorientierung Hessen überreicht. Im Schuljahr 2022/23 haben sich die gewürdigten Schulen durch ihre hervorragende Berufliche Orientierung ausgezeichnet und in ihrer Bewerbung sowie einem ganztägigen Audit gezeigt, dass sie ihre Schülerinnen und Schüler auf herausragende Weise auf den Übergang von der Schule in den Beruf oder in ein Studium vorbereiten.
Sieben der 30 zertifizierten Schulen erhielten erstmalig das „Gütesiegel Berufs- und Studienorientierung Hessen“ und 23 Schulen wurden rezertifiziert. Davon haben zwölf die dritte Rezertifizierung erfolgreich durchlaufen. Letztere tragen das Gütesiegel bereits seit elf Jahren. Dies zeigt, dass Siegelschulen sich in einem kontinuierlichen Prozess der Evaluation und Weiterentwicklung befinden. Die Siegel der Erstzertifizierung und ersten Rezertifizierung sind drei Jahre, die Siegel der zweiten und dritten Rezertifizierung fünf Jahre lang gültig.
Insgesamt tragen zurzeit 108 Schulen das „Gütesiegel Berufs- und Studienorientierung Hessen“, darunter 41 Gymnasien, einschließlich Kooperativer Gesamtschulen mit Gymnasialzweigen, Integrierter Gesamtschulen mit Oberstufen, Gymnasialer Oberstufenschulen und Beruflicher Gymnasien. Seit Einführung 2010/11 wurde das Gütesiegel der Erstzertifizierung bereits 227 Mal an Schulen vergeben.
Außergewöhnliche Leistungen und hohes Engagement der Schulen
Kultusminister Prof. Dr. R. Alexander Lorz würdigte in seiner Rede die außergewöhnlichen Leistungen der mit dem Gütesiegel ausgezeichneten Schulen und hob das andauernd hohe Engagement der Schulen und ihrer Kooperationspartner im Bereich der Beruflichen Orientierung hervor: „Die Berufliche Orientierung wurde in den vergangenen Jahren in allen Schulformen nachhaltig gestärkt und es wurden zahlreiche digitale Formate entwickelt. Denn, wer schon in der Schule eine Vorstellung von der eigenen beruflichen Zukunft entwickelt, kann sich ohne Umwege und gut vorbereitet in die Arbeitswelt aufmachen. Die heute ausgezeichneten Konzepte treten besonders effektiv dem Fachkräftemangel entgegen und beugen falschen Vorstellungen über den zukünftigen Beruf oder die eigenen Fähigkeiten und Interessen vor.“
Désirée Derin-Holzapfel ergänzte: „Die Siegelschulen sind die Aushängeschilder der Beruflichen Orientierung – ganz gleich, ob der weitere Weg zunächst in eine duale Ausbildung oder über ein Studium führt – wobei die Angebote und die Chancen einer dualen Ausbildung derzeit besser kaum sein könnten. Das Gütesiegel Berufs- und Studienorientierung ist somit ein Musterbeispiel für eine gelungene Kooperation zwischen Schulwesen, Wirtschaft und der BA auf dem wichtigen Feld der schulischen Qualitätsentwicklung. Nicht ohne Grund gelten die hessische OloV-Strategie und die Ausgestaltung des Siegels bundesweit als innovativ und vorbildlich. Darauf können wir alle stolz sein.“
Auch Hessens Wirtschaftsminister Tarek Al-Wazir betonte die Bedeutung des Gütesiegels:
„Unser Land braucht dringend qualifizierte Fachkräfte. Der Schlüssel liegt in der Ausbildung junger Menschen. Eine intensive Berufliche Orientierung in der Schule verhilft nicht nur Jugendlichen zu einem erfolgreichen Start ins Berufsleben, sondern trägt auch erheblich dazu bei, dass Hessen ein starker Wirtschaftsstandort bleibt. Gütesiegelschulen gehen diese Aufgabe mit besonderem Engagement an. Ich möchte sie ermutigen, dabei nicht lockerzulassen, und hoffe, dass ihr Beispiel Schule macht.“
Hintergrund:
Das Gütesiegel wurde in Hessen zu Beginn des Schuljahrs 2010/11 eingeführt. Es wird an Schulen vergeben, die eine vorbildliche berufliche Orientierung nach den OloV-Qualitätsstandards gestalten und umsetzen. In Schulen mit gymnasialer Oberstufe und an Beruflichen Gymnasien wird zudem die Studienorientierung bewertet. Das Zertifizierungsverfahren läuft vollständig digital. Das Siegel ist ein gemeinsames Projekt des Hessischen Kultusministeriums, des Hessischen Ministeriums für Wirtschaft, Energie, Verkehr und Wohnen, der SCHULEWIRTSCHAFT Hessen, der Vereinigung der Hessischen Unternehmerverbände, der Arbeitsgemeinschaft der Hessischen Handwerkskammern, des Hessischen Industrie- und Handelskammertags sowie der Regionaldirektion Hessen der Bundesagentur für Arbeit. Es ist ein Bestandteil der hessenweiten Strategie OloV und wird gefördert von der Europäischen Union, aus Mitteln des Hessischen Ministeriums für Wirtschaft, Energie, Verkehr und Wohnen und des Hessischen Kultusministeriums.